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Soll die Stadt mehr Wohnungen bauen?

#Wahlplakate#Fallanalyse#Wohnungsmarkt#Wahlkampf#Staatliche Regulierung
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Wahlplakate zum Thema Wohnungsbau in Hamburg

Auf dem Weg von der Schule nach Hause kommen Anni, Benni, Naila und Waldek an Wahlplakaten zum Thema „Wohnungsbau“ vorbei.

Illustration: Vier Schülerinnen und Schüler – Benni, Anni, Naila und Waldek – stehen vor einer Plakatwand an einer Straßenkreuzung. An der Plakatwand hängen sechs Wahlplakate unterschiedlicher Parteien. Die Plakate im Bild sind nummeriert. Die Schülerinnen und Schüler unterhalten sich über die Plakate. (Die Texte der Plakate und auch der Text in den Sprechblasen findet ihr dem Ausklappmenü unter dem Bild.)

  • Texte auf den Wahlplakaten

    Plakat 1: Grünflächen schützen statt neue Wohnungen bauen. (Das Plakat zeigt eine Wiese mit Baum sowie das unkenntliche Logo einer Partei.)

    Plakat 2: Neue Wohnungen mit bezahlbaren Mieten bauen. (Das Plakat zeigt ein mehrstöckiges Haus mit einem durchgestrichenem €-Zeichen auf dem Dach sowie das unkenntliche Logo einer Partei.)

    Plakat 3: Miethaie beim Wohnungsbau ausschließen. (Das Plakat zeigt einen Hai, der ein Hochhaus frisst sowie das unkenntliche Logo einer Partei.)

    Plakat 4: Sozialwohnungen statt Luxusapartments. (Das Plakat zeigt eine Familie (Vater, Mutter und Kind), die sich umarmt sowie das unkenntliche Logo einer Partei.

    Plakat 5: Gentrifizierung stoppen! (Das Plakat zeigt ein Stoppschild sowie das unkenntliche Logo einer Partei.)

    Plakat 6: Freie Wirtschaft statt Mietpreisbremse. (Das Plakat zeigt das unkenntliche Logo einer Partei.)

  • Texte in den Sprechblasen

    Anni zeigt auf Plakat 4 und sagt: „Das finde ich gut! Unsere Wohnung ist sehr teuer und mit zwei Zimmern viel zu klein für meine Schwester, meine Eltern und mich. Die wähle ich!“

    Benni antwortet darauf: „Wohin sollen die denn gebaut werden? Soll dafür auch noch der Stadtpark zugebaut werden? Ich wähle die, die Grünflächen schützen.“

    Naila sagt: „Solange unser Ausblick nicht verbaut wird, finde ich neue Wohnungen okay.“

    Waldek reagiert darauf und sagt: „Okay? Na ja, ich kann verstehen, dass viele Leute nach Hamburg kommen, aber wie sollen die sich hier fortbewegen? Für noch mehr Straßen und Busspuren haben wir doch jetzt schon keinen Platz mehr und hier ist jetzt schon ständig Stau.“

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Wohnungsbau als Wahlkampfthema in Hamburg?

Steigen die Mieten noch weiter ?

Eine Analyse von Sarah Engelhardt

Hamburg, 30. April 2019

Die Problematik um den Hamburger Wohnungsmarkt beschäftigt Kandidatinnen und Kandidaten und Parteien, die bei der nächsten Bürgerschaftswahl antreten. Worum geht es?

Prognosen beschreiben für Hamburg einen Bevölkerungszuwachs, der im Jahr 2030 zu einer Bevölkerungszahl von über zwei Millionen Menschen führen wird, d. h. ab heute etwa 25.000 Menschen mehr pro Jahr. Die Konkurrenz um bezahlbaren Wohnraum wird demnach in den kommenden Jahren noch zunehmen.

Aktuell werden ca. 75 % der Hamburger Wohnungen von Mieterinnen und Mietern bewohnt. Von allen vermieteten Wohnungen sind wiederum 71 % in Privatbesitz. Eine Möglichkeit, hohe Mieten zu vermeiden, ist der Bau neuer Wohnungen durch die Stadt bzw. durch Unternehmen, die der Stadt gehören.

Der Platz für neue Wohnungen ist jedoch begrenzt, und so müssen eventuell auch Grünflächen bebaut werden. Mit neuen Bürgerinnen und Bürgern kommen zudem mehr Autos in die Stadt, die Parkplätze benötigen, und es müssten mehr Buslinien, Schulen, Kindergärten, U-Bahn-Linien, Einkaufsmöglichkeiten, Fahrradwege etc. geschaffen werden. Fragen des Umweltschutzes und der Stadtentwicklung sind also Teil der Diskussion um neue Wohnungen.

Die Positionen im Wahlkampf zum Thema Wohnungsbau sind sehr unterschiedlich. Einige legen den Fokus auf sozialen Wohnungsbau, andere auf den Umweltschutz, andere wollen Eingriffe in die freie Preisbildung von Wohnungsmieten verhindern.

  • Wahlplakate

    Wahlplakate sind ein Medium, das im Wahlkampf, 30 Tage vor der Wahl, in der ganzen Stadt eingesetzt werden darf. Außerhalb dieser „Vorwahlzeit“ oder „Vorabstimmungszeit“ dürfen politische Parteien oder in Parlamenten vertretene Wählervereinigungen nur auf besondere Veranstaltungen hinweisen und benötigen Genehmigungen zum Aufstellen der Schilder. Die Plakate werden an öffentlichen Plätzen, Straßen und Gehwegen aufgestellt, um auf eine Wahl hinzuweisen und die Position einer Partei oder von Kandidierenden zu kommunizieren und dafür zu motivieren, die jeweilige Partei bzw. die jeweiligen Kandidatinnen und Kandidaten zu wählen. Aussagen auf Wahlplakaten sind meist verkürzt, manchmal in Verbindung mit einem Bild. Die Botschaft eines Wahlplakats muss deshalb von der Betrachterin bzw. dem Betrachter mit zusätzlichem Wissen entschlüsselt werden.

    Begriff direkt im Glossar anzeigen

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Argumente für und gegen staatliche Regulierung im Wohnungsmarkt

Argumente für und gegen staatliche Regulierung im Wohnungsmarkt in Sprechblasen. (Den Text aus den Sprechblasen findet ihr unter dem Bild im Ausklappmenü.)
  • Texte der Grafik mit Sprechblasen

    Blase 1: Der Platz für neue Wohnungen ist zwar begrenzt, aber in Zeiten des Klimawandels ist es wichtig, dass Grünflächen nicht durch Wohnungen ersetzt werden.

    Blase 2: Der Wohnungsbau durch die Stadt kostet viel Steuergeld.

    Blase 3: Wenn Menschen in der Stadt wohnen können, müssen sie nicht in die Stadt pendeln; das reduziert die Umweltbelastung.

    Blase 4: Statt Wohnungen zu bauen, sollte die Stadt den Erwerb von Eigentumswohnungen fördern.

    Blase 5: Wohnungsbau durch die Stadt kann dazu führen, dass Gentrifizierungsprozesse abgemildert werden, da dann auch Menschen aus unteren Einkommensgruppen in begehrten Stadtteilen wohnen können.

    Blase 6: Wenn die Stadt Wohnungen baut, setzt sie die Mieten fest und kann für günstigen Wohnraum sorgen.

    Blase 7: Wenn durch städtischen Wohnungsbau die Mieten sinken, ist das negativ für private Anbieter von Wohnungen.

    Blase 8: Viele Menschen in Hamburg bezahlen die Hälfte oder sogar mehr ihres Einkommens für Mieten. Sie können sich vieles andere nicht mehr leisten.

    Blase 9: Städtischer Wohnungsbau erfordert auch, dass die nötige Infrastruktur, wie Straßen, Busse und Bahnen, Fahrradwege etc., ausgebaut wird. Das erfordert den Einsatz von Steuergeldern.

Aufgaben

1Beschreibt gemeinsam die Abbildung (H1a). Bearbeite dann mindestens eine der folgenden Aufgaben:

  • 1. Schreibe die Nummer des Wahlplakats, das deiner eigenen Ansicht am besten entspricht, in das Textfeld.
  • 2. Führt eine spontane Abstimmung in der Klasse zu den Wahlplakaten durch und diskutiert anschließend eure Positionen.
  • 3. Verfasse eine Stellungnahme, in der du begründest, welches Wahlplakat deiner Ansicht am besten entspricht.

2Der Zeitungsartikel (H1b) informiert über die Situation auf dem Hamburger Wohnungsmarkt. Bearbeite mindestens eine der folgenden Aufgaben, um dich genauer damit auseinanderzusetzen:

a) Übertrage die wichtigsten Informationen, indem du sie aus dem Zeitungsartikel kopierst und in das vorgesehene Textfeld einfügst.

b) Erstelle eine Mindmap mit den Textinhalten.

c) Recherchiere zum Thema Wohnungsbau in Hamburg und entwickle dann ein Kurzreferat dazu.

3Sortiere die Argumente (H1c) nach Pro und Contra, indem du sie in das entsprechende Textfeld kopierst.

Setze dich anschließend mit den Argumenten näher auseinander und beurteile, ob in Hamburg mehr Wohnungen durch die Stadt gebaut werden sollen. Nutze hierfür mindestens eine der folgenden Aufgaben:

a) Übertrage das für dich wichtigste und das für dich unwichtigste Argument in die Textfelder, indem du sie dort hineinkopierst.

b) Führt in der Klasse eine Pro-Contra-Diskussion.

c) Beurteile, ob die Stadt Hamburg mehr Wohnungen bauen soll.

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